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Feindbild AFD – eine Marktanalyse für Populisten

Jede neugewählte und damit legitimierte Partei ist naturgemäß ein Gegner derer, die den „Wählermarkt“ seit Jahren mit ihren politischen Programmen und Richtungen beackern. Und solange die Neue noch ein Winzling ist, wird sie eher spöttisch zur Kenntnis genommen, zumeist aber prognostisch als nicht überlebensfähig eingestuft. Eine Art politischer Reflex, der selbst Frau Wagenknecht (LINKE) mit ihrer“ Sammlungsbewegung Aufstehen“ unterworfen ist.   Kaum hatte die intellektuelle Oppositionsführerin ihre Idee formuliert, fuhren die Konkurrenten jeder Couleur wie giftige Reptilien am Amazonas aus ihrem Sumpf, um verbal zuzubeißen. Prophylaktisch, versteht sich. Das Zischen in der politischen Schlangengrube wird sich allerdings in Grenzen halten, zumal man sich kennt, aneinander gewöhnt ist und die Pfründe ohnehin bis zur nächsten Bundestagswahl verteilt sind. Ein wenig anders sieht es mit dem plötzlich ernstzunehmenden Kombattanten AFD aus. Da heißt es: Alle gegen einen. Wer

Anne Wills roter Stuhlkreis

Es ist doch zu schön, wenn man in kleinem Freundeskreis im Straßencafé sitzt und über anwesende und ankommende Gäste ablästern kann. Es ist des  deutschen liebstes Hobby, über all die vom „Herrn“ im Zorn erschaffenen Besucher rings um unseren Tisch, über die geschmacklos Gekleideten, über dämliche Gesichter, über das blöde Geschwätz am Nachbartisch, die unmöglichen Paar-Konstellationen gegenüber und vor allem über jene herzuziehen, die gar nicht anwesend sind. Nur wir, - wir sind die Normalen und amüsieren uns köstlich. Anne Will scheint am gestrigen Abend der gleichen Leidenschaft gefrönt zu haben. Denn sie hatte mit einer Ausnahme, dieses Mal nur Freunde um sich versammelt, die der gleichen Parteifamilie angehörten. Sozusagen ein roter Stuhlkreis, bei dem sich allesamt als lupenreine Demokraten feiern durften und über die Gegner, gleich welcher Gesinnung, ablästern konnten. Die Wohlfühlparty im öffentlich-rechtlichen ARD hätte man anschließend als gelungen bezeichnen können

Campino – Deutschlands am besten bezahlter Opportunist

Das ist doch mal ne Nachricht. Die mediale Empörungswelle über die Vorgänge im Chemnitz haben gerade den Zenit erreicht, und schon springen einige Promis auf die Welle maximaler Profilierungsmöglichkeit auf. Campino will gemeinsam mit der Musikgruppe Kraftclub in Chemnitz ein Benefizkonzert geben. Gegen „Rechts“ – so heißt es. Ganz im Sinne unserer Kanzlerin. Alle Wetter. Kein Konzert für die vielen ermordeten jungen Frauen? Kein Auftritt zugunsten der Opfer von Bluttaten und Vergewaltigungen? Würde seinem „Benefizgedanken“ nicht auch das Motto: „Für eine friedliche Welt“ gut anstehen? Könnte er nicht auch auf die Idee gekommen sein, die Angehörigen der Gemeuchelten als Anlass für seine öffentliche Sangeskunst zu nehmen? Ich empfehle ein passenderes Motto: Leichenfeste sind das Beste. Aber einem pietätlosen Banausen kann man nicht erklären, was Anstand ist. Ausgeschlossen. Nein, dieser Pseudo-Altruist möchte „all den Menschen, die von Neonazis angegriffen wurden, zeigen,

Immer mehr Frauen wählen Rechts – die Politik hat nicht verstanden

Ausgerechnet die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung präsentierte ein Papier, das mit seinem Inhalt mehr Sprengkraft in sich birgt, als es so manchem Politiker lieb sein könnte. Frauen orientieren sich mehr und mehr nach rechts und wenden sich der AFD zu. Wie die Stiftung betonte, rennen insbesondere junge Frauen der Partei die Bude ein, um es salopp zu formulieren. Ihr Anteil liegt signifikant über 50 Prozent im Vergleich zu Männern.   Noch deutlicher sind die Entwicklungen in Frankreich, Griechenland, Polen und Schweden. In allen genannten Ländern wurde beobachtet, dass sich der Anteil der Zuwendung von Frauen hin zu rechtspopulistischen Parteien deutlich erhöht hat. In Polen wählen sogar mehr als 40 Prozent der Frauen die rechtskonservative Partei „Prawo i Sprawiedliwsc (PIS). Überraschend, doch durchaus erklärbar, wenn man denn genauer hinschauen will. Das Ergebnis der „FES“ lässt mich einen Schwenk zur gestrigen Talksendung von Frau Maischberger vollziehen, jedoch nicht

Politik als Agent Provocateur, Presse als deren Handlanger

Es ist ja nicht so, als sei es noch niemandem aufgefallen, dass die politisch linkslastige Berichterstattung nicht die Erfindung des Normalbürgers oder Konsumenten von heute ist. Sie ist vielmehr das Ergebnis einer politisch angeordneten und lang angelegten Denk- und Verhaltensindoktrinierung. Chemnitz, geradezu ein Paradebeispiel für verzerrende, aufputschende, agitierende Polemik, die sogar völlig unbedarfte Geister fassungslos macht. Marodierende Horden, rechtsextreme Schlägertrupps, gewaltbereite Neonazis, das ist derzeit das martialische Vokabular für etwa 5000 Demonstranten, die sich vorgestern vor dem Karl-Marx-Denkmal der sächsischen Stadt versammelt hatten. SPIEGEL, FAZ, SZ, WELT, BZ und wie sie alle heißen, sie kreierten Furcht einflößende Schlagzeilen, als sei der Partisanenkrieg in Sachsens Straßen ausgebrochen. Von Ausschreitungen ist die die Rede, von Zusammenrottungen und Hass. Kein Begriff aus der Diffamierungskiste ist diesen schreibenden Schmeißfliegen

Der goldene Erdogan als Statue in Wiesbaden

Bei allem Respekt vor dem Künstler, der ganze Arbeit geleistet hat. Ich aber bin verstört. Erdogan in Wiesbaden, als goldene Statue auf dem Platz der Deutschen Einheit. Das hat was von gelungenem Slapstick. Unbekannte haben am Montagabend das „Mahnmal echter Demokratie“ enthüllt. Nach kurzem Nachdenken glaube ich eher, es handelt sich um eine feindliche Übernahme des Muselmanen. Selbst die Obdachlosen rund ums Revier geben sich empört und suchen sich einen anderen Schlafplatz.   In Windeseile spricht sich die Sensation unter den Türken in der Stadt herum, welch großzügiges Geschenk die Stadt Wiesbaden ihren Bürgern gemacht hat. Vermutlich soll das Monument aus Gold mit seiner integrativen Kraft und als Symbol aller noch auf freiem Fuß lebender Türken, eine Frieden stiftende Wirkung erzielen. Trojanische Pferde sollen damals auch als künstlerisches Geschenk dem Todfeind untergejubelt worden sein. Ob es in diesem Falle auch so laufen wird? Man weiß es halt nicht, man forscht noch

Genossin Merkel hats nicht mehr im Griff

Glaubt der Bürger noch, was unsere Kanzlerin ihrem Publikum erzählt? Ach ja, möchte man seufzend hinzufügen: Wenn Angela spricht, klingt das alles ganz schön. Man lehnt sich im Sessel zurück, nimmt Dutzendweise politische Konjunktive zur Kenntnis, lässt die monoton-einschläfernden Zukunftsvorhaben an sich abperlen und verabschiedet sich innerlich entnervt von ihren standardisierten Entschlossenheitsphrasen.  Kaukasus, Aserbaidschan, Trump, Macron oder Europa, das interessiert weder die Krankenschwester oder den Busfahrer, noch den Gemüsehändler oder die allein erziehende Mutter, angesichts der drängenden Probleme in Deutschland. Immer mehr Menschen kämpfen ums tägliche Überleben und haben nachts auf den Straßen Angst. „Wir brauchen eine europäische Lösung“, gleich welches Thema, egal ob es dabei um Form und Farbe von Würstchen oder um die in Deutschland einfallenden Migranten geht. Was beim Konsum politischer Höhepunkte bleibt, ist nicht mehr, als ein gähnendes Nichts,