Es ist doch zu schön, wenn man in kleinem
Freundeskreis im Straßencafé sitzt und über anwesende und ankommende Gäste
ablästern kann. Es ist des deutschen liebstes Hobby, über all die
vom „Herrn“ im Zorn erschaffenen Besucher rings um unseren Tisch, über die
geschmacklos Gekleideten, über dämliche Gesichter, über das blöde
Geschwätz am Nachbartisch, die unmöglichen Paar-Konstellationen gegenüber
und vor allem über jene herzuziehen, die gar nicht anwesend sind. Nur wir, -
wir sind die Normalen und amüsieren uns köstlich.
Anne Will scheint am gestrigen Abend der gleichen
Leidenschaft gefrönt zu haben. Denn sie hatte mit einer Ausnahme, dieses Mal
nur Freunde um sich versammelt, die der gleichen Parteifamilie angehörten.
Sozusagen ein roter Stuhlkreis, bei dem sich allesamt als lupenreine Demokraten
feiern durften und über die Gegner, gleich welcher Gesinnung, ablästern konnten.
Die Wohlfühlparty im öffentlich-rechtlichen ARD hätte man anschließend als
gelungen bezeichnen können, wäre da nicht dieser Fremdkörper der CDU,
Ministerpräsident Michael Kretschmer dabei gewesen, der die rote Behaglichkeit ein wenig störte.
Da saßen sie nun zusammen, in linkspopulistischer
Einigkeit. Allen voran dieser schmerzbefreite Olaf Sundermeyer, studierender
Gastwirt ohne Abschluss und selbsternannter Experte in Sachen Rechtspopulismus.
Ihm Gegenüber hatte Serdar Somuncu Platz genommen, ein rot-grüner Kabarettist
aus Istanbul, und somit prädestiniert, der Diskussion ein links-kontaminiertes
Debatten-Kolorit zu verleihen. Dazu gesellte sich Petra Köpping (SPD und
sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration), ein ehemaliges
aktives SED-Mitglied, kadergeschult und geradezu ideal geeignet, den Gegnern der Ausländerpolitik ein Grab zu schaufeln. Abgerundet wurde die Populistenrunde mit Wolfgang Thierse
(SPD), dem der Habitus des einzig wahren Demokraten Deutschlands vorauseilt.
Thierse wurde seinem Ruf umgehend gerecht, indem er in
pädagogisch wertvollem Timbre in der Stimme, allen Anwesenden und jenen an den
Bildschirmen erklärte, wie man zu demonstrieren hat, um als rechter Demokrat zu
gelten. Für ihn sind die Bürger das Problem und nicht etwa die Politik. Na,
sowas…! Sein Hinweis, dass sich jeder, der gemeinsam mit der AFD oder
Rechtsextremisten durch die Stadt zieht, mit der Sache der braunen Brut gemein
macht, kann weltfremder kaum sein, wurde aber dennoch allfällig abgenickt.
Wer
will sich anmaßen, die Gesinnung eines jeden der da mitmarschiert, zu
durchschauen, insbesondere dann, wenn sich Massen zusammendrängen und vermischen. Verlässt
Herr Thierse empört den Bus oder der U-Bahn, weil ein Rechtsradikaler eingestiegen ist und auf der Sitzbank vor ihm Platz nimmt, weil er das gleiche Ziel hat? Ein solch unreflektiertes Geschwätz lässt jeden, der einmal bei einer Demonstration mitmarschiert ist, an dessen Verstand zweifeln. Erwartet dieser rote Problempädagoge hellseherische Fähigkeiten von Bürgern, die aus Empörung gemeinsam auf die
Straße gehen, sollen sie etwa erkennen, welche politischen Parteien die
Menschen rings um sie herum wählen?
Anne Will hatte in ihrer gestrigen Talkshow
aufgerüstet und dieses Mal Gäste geladen, die unschöne Diskussionen erst gar
nicht hätten aufkommen lassen. Da fragt man sich, welchen Sinn solche Talkrunde
erfüllen und was dabei herauskommen soll. Nun ja, man konnte ein wenig auf
Michael Kretschmer eindreschen, der angesichts der roten Übermacht sich mehr
oder weniger auf den Zungenschlag der Roten einließ, um nicht völlig
unterzugehen und somit als kompletter Depp die Runde zu bereicherte. Dieser arme
Mensch, der schon bei seinem verunglückten Bürgergespräch wegen offenkundiger
Falschdarstellung der Hetzjagden auf Ausländer gewaltig zurückrudern musste,
konnte einem beinahe leid tun, da er doch im Staatsfernsehen mit der gemeinsamen Verurteilungsorgie seinen Chemnitzern wieder in den Rücken fallen musste. Das macht in Sachsen ganz sicher gute Laune.
Lange Rede, kurzer Sinn, in den Köpfen der Anwesenden
schienen, angespornt durch die suggestive Moderation, Neonazis, Rechtsradikale,
Hooligans und gewaltbereite AFD-Mitglieder in einem Topf zu kochen, die geballte rote Motivation zu aktivieren. Vermutlich kann man den Verurteilungseifer damit begründen, dass die Farbe Rot in den Synapsen der Anwesenden zu schwerwiegenden
Wahrnehmungsverzerrungen führten. Nun ja, Linksextremisten unter sich, da darf
man nur eine Farce erwarten.
Obwohl der ermittelnde Staatsanwalt Sachsens nach
einer Woche Ermittlungen abschließend erklärt hatte, dass es „keine Hetzjagden“
in Chemnitz gegeben hatte, hält sich hartnäckig das zersetzende Märchen der Fremdenhatz. Nicht
nur die Kanzlerin, auch ihr Regierungssprecher behaupteten ohne Belege, es habe
in Chemnitz „Hetzjagden“ auf Ausländer gegeben. Auf diesbezügliche Anfragen
schwiegen beide und zogen sich sicherheitshalber aus der Debatte zurück.
Nichtsdestoweniger reiten die Medien weiterhin auf der Umerziehungskampagne
unserer Regierung.
Sogar unsere allseits geliebte "Dunja Halali" wagte sich in die "Braune Kloake" von Chemnitz und durfte sich glücklich schätzen, dass man ihr dort nicht das "Halali" geblasen hat. Sie stand mit ihrem Fernsehteam inmitten einer aufgebrachten Gruppe, die der rot-indoktrinierten Meinunsmanipulateuse stattdessen gehörig den Marsch blies. Nichts war es mit Aufnahmen, mit denen man im ZDF dem TV-Konsumenten Weltuntergangsszenarien unter die Nase reiben oder gar den Beweis antreten konnte, dass Sachsens Bürger allesamt AFD-Chaoten oder fremdenfeindliche Rassisten seien. Als sie bemerkte, dass das Gespräch mit einer stark argumentierenden Dame für sie in die Hose ging, weil man ihr tendenziöse Berichterstattung unterstellte, versuchte sie, die Videoclips, die sich im Internet wie ein Flächenbrand verbreiteten, nachträglich löschen zu lassen. Ihr Satz: Ausgewogene Berichterstattung sei nicht ihr Auftrag, war nun filmisch festgehalten und entlarvte die Dame.
Der alltägliche Polit-Talk, das darf man mit Fug und
Recht behaupten, hat angesichts der Chemnitzer Vorfälle rund um den Mord an
Daniel H., unübersehbar zu einer massiven Frontverhärtung medialer und
politischer Einflussnahme geführt. Doch wer unter dem „demokratischen Label“,
wie beispielsweise Kipping (Linke), Cem Özdemir (Grüne), Steffen Seibert (CDU)
weiterhin behaupten, dass hunderte Menschen durch die Straßen getrieben und
halb totgeschlagen wurden, haben sich aus meiner Sicht ebenso die Bezeichnungen
„Hetzer“ und „populistischer Agitator“ verdient. Sie befinden sich mindestens
auf der gleichen Ebene wie jene, die sie verurteilen. Ja, sie befeuern mit
offenkundigen Falschbehauptungen, mit Diffamierungen, Diskreditierungen die
gefährliche Stimmungslage in unserem Land.
Bezeichnend ist, dass die Urasche der Chemnitzer „Aufstände“
so gut wie nie diskutiert und die Begriffe Mord oder Mörder schamhaft vermieden
werden. Es ist stets von einem „Verstorbenen“ die Rede. Auch die brandaktuelle Meldung,
dass in Frankfurt/Oder am Sonntagmorgen 15 bewaffnete Araber einen Szene-Club mit
den Worten `Allahu Akbar´- stürmten und den Gästen zuriefen: `Wir töten euch
alle´, keiner Erklärung für die Stimmung im Osten würdig ist. Sie finden bei
den Genossen der Talkrunde selbstredend keinen Raum.
Wenn Thierse die Heimkehrer von Soldaten nach dem 2.
Weltkrieg und die „Integration der Deutschen aus der DDR mit der aktuellen Alimentierung
und Aufnahme von 2. Millionen männlichen Moslems aus archaischen Staaten
gleichsetzt, hat bei mir jeden Respekt verwirkt. Es ist nicht mehr als ein
dümmlicher Vergleich, der jeder Realität entbehrt. Pluralismus,
Meinungsfreiheit, Akzeptanz der Nöte anderer, sie sind im Vokabular dieses
vernagelten Oberlehrers nicht vorhanden.
Interessanterweise beginnen die Sätze der SPD oder CDU
Politiker stets mit: "Wir Demokraten verurteilen
Pauschalverurteilungen…", ledern aber mit den gleichen Verallgemeinerungen
gegen alles, was nicht ihrer Meinung oder ihrer politischen Gesinnung ist.
Natürlich gab es kleinere Auseinandersetzungen. Es ist auch richtig, dass
einige mit Hitlergrüßen und erheblicher Stimmungsmache das Bild einer
weitgehend friedlichen Demonstration in den Dreck zogen. Und selbstredend
müssen "rechtsextreme Tendenzen" korrigiert werden. Aber ganz sicher
nicht mit falschen Darstellungen, verzerrenden Behauptungen, mit impliziten und
expliziten Vorwürfen, mit denen man eine ganze Stadt, ja, ein ganzes Land in einen gesellschaftlichen
Sumpf expediert.
Es ist müßig, immer wieder auf die Schuldigen einer
solchen politischen Entwicklung zu zeigen. Frau Merkel (CDU) weiß selbst, welchen
Schaden sie im Volk zugefügt hat. Sie wird in die Geschichte jener Politiker
eingehen, denen man später die schwersten Fehler nachsagen wird. Es kommt der
Tag, an dem sie sich verantworten müssen.
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