Wer bislang geglaubt hat, in Deutschland hätte der Journalismus den Zenit unerträglicher grüner und roter Willfährigkeit erreicht, der irrt. Der Redakteur Nils Wischmeyer von der „Süddeutsche Zeitung“ beweist: Es geht noch widerlicher, respektloser, unverfrorener und dreister. Die provokante Titelzeile lässt jedem einigermaßen sozialisierten Bürger hierzulande das Blut in den Adern gefrieren. So beginnt sein wahrlich „asoziales Essay“ in der „SZ“: Ältere Menschen leben oft allein in vier Zimmern oder in Einfamilienhäusern. Das verknappt den Markt für junge Familien. Lässt sich das nicht besser verteilen? Höchste Zeit für ein paar Vorschläge.“ Und dann legt er los, dieser evolutionär benachteiligte Schreibknecht. „Opa soll umziehen . “ Mit einem übergroßen, symbolisch en Finger wird der „alte, überflüssige Sack“ mitsamt dem Lehnstuhl und seiner „Alten“ aus der Wohnung geschoben , um Platz zu schaffen. Platz für jene, die vergeblich nach einer bezahlbaren Wohnung suchen, so das Ar...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)