Alles begann damit, dass man bei der EU-Vizepräsidentin und griechischen Abgeordnete Eva Kailli kofferweise Bargeld gefunden hat, das nach jetzigem Erkenntnisstand der belgischen Ermittler aus katarischen Kassen stammt. Kailli und ihr Lebensgefährte, beide in Untersuchungshaft, wird die Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche und Korruption vorgeworfen. Im Zuge der weiteren Aufklärung belgischer Kriminalisten gerieten zunächst 15 weitere Abgeordnete ins Visier, die allesamt in Diensten des katarischen Emirats standen, und die im Zusammenhang mit der Fußballweltmeisterschaft für „imagebildende Maßnahmen“ im EU-Parlament besonders wohlwollende Plädoyers über den Wüstenstaat abgegeben haben. Dass weitere, dicke Fische ins Netz gehen würden, war eigentlich abzusehen, nachdem die beschuldigte Griechin in den letzten Tagen eine umfassende Aussage gemacht und sich als Kronzeugin angeboten hat. Mehr und mehr erweist sich das Brüsseler Sumpfloch als eine überriechend...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)