Manchen politischen Themen kann man nur noch mit beißender
Ironie oder mit ätzendem Sarkasmus begegnen. So auch gestern wieder. Wolfgang
Schäuble gab ein Interview in Sachen Migration.
"Afrika wird unser neues Problem sein", so sein
Interview im ZDF. „Wir müssen diese Aufgabe annehmen“, so führte er weiter aus.
Wie jetzt - denke ich mir. Wollen wir ab sofort sämtliche afrikanischen Länder
in ein Großdeutsches Reich umwandeln und die Kolonialherrschaft wieder
einführen? Bevor ich mich rechtzeitig von diesem tiefgründigen Satz erholen
konnte und mir eine Handvoll Erdnüsse gönnte, versetzte mir der Minister im
Rollstuhl via Bildschirm den nächsten Tiefschlag. „Die Abschottung ist doch
das, was uns kaputtmachen würde, was uns in Inzucht degenerieren ließe.“
Offen gestanden, mir stockte der Atem. ...Uns...? Bin ich
etwa auch damit gemeint gewesen? Oder war das nur eine Empfehlung, dass sich
die deutsche Frau ab sofort liebevoll unseren Besuchern aus Afrika zuwenden und
viele kleine Mischlinge produzieren soll? Wollte mich gar ein deutscher
Minister dazu auffordern, mir in einem der zahlreichen Sammellager ein paar
schnucklige Mädels auszusuchen, um sie zwecks freudvoller Vermehrung mit nach
Hause zu holen? Fragen über Fragen. Unwahrscheinlich, dass mich Herr Schäuble
bei meinen Bemühungen, Deutschland vor der Inzucht zu retten, aktiv
unterstützt. Aber das kennt man ja…
Wenn ich bislang noch der Annahme war, dass in der
Politikspitze unseres Landes wenigstens Wolfgang Schäuble noch Herr seiner
Sinne wäre, revidiere ich meine Meinung auf das Schärfste. Und während ich
versuchte, meine Schnappatmung in den Griff zu bekommen, setzte unser
Finanzminister noch einen drauf. „Für uns sind Muslime in Deutschland eine
Bereicherung unserer Offenheit und unserer Vielfalt. Schauen Sie sich doch mal
die dritte Generation der Türken an, gerade auch die Frauen! Das ist doch ein
enormes innovatorisches Potenzial!“
Aha…, denke ich, türkische Frauen und innovatorisches
Potenzial also. Ich will wirklich niemanden diskriminieren. Immerhin darf ich
angesichts mancher bis zur Unkenntlichkeit vermummter Damen mit
fragmentarischen Sprachkenntnissen gewisse Zweifel äußern. Es mögen ja in
Deutschland durchaus türkische Frauen mit großem körperlichen Vorzügen leben.
Im Kontext zu Schäubles Aussage hinsichtlich latenter Inzuchtgefahr jedoch,
muss ich mir überlegen, ob ich in Zukunft lustvolle Kopulationen mit schlanken,
vollbusigen Blondinen vermeide, weil ich möglicherweise im Liebestaumel ein
blödes oder gar degeneriertes Kind zeuge. Arisch aber blöd, das brächte uns
auch nicht weiter.
Zum Glück konnte ich den ZDF-Stream mit dem Interview noch
einmal von vorne anschauen, weil ich für einen kurzen Augenblick gedacht habe,
meine Synapsen hätten mich jäh im Stich gelassen. Aber nein – dieser Kerl im
Rollstuhl wiederholte, was ich gerade gehört habe. Was soll ich sagen...: Ich
habe mich schweigend und völlig in mich gekehrt meinen Erdnussflips zugewendet.
Kann ja sein, dass ich versehentlich das falsche Kraut geraucht habe und das
Interview mit Wolfgang nur ein böser Traum war. Andererseits könnte ich
Schäubles Traum mit gut gebauten und glutäugigen Mädels aus Marokko, Tunesien
oder Eritrea verstehen, zumal er im Plenum des Bundestages andauernd neben Angela
Merkel sitzen muss. Bei dem Anblick kann man schon mal durchdrehen...
Eines ist jedoch klar: Entlarvender könnte die Politik
derzeit nicht sein. Die Vorstellung, es sei Aufgabe der Politik, die rassische
Durchmischung einer Nation zu steuern, ist nichts Anderes als totalitär - genauso
totalitär, wie die Alleinentscheidung unserer Kanzlerin, die Schleusentore für
Refugees sperrangelweit zu öffnen.
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