Jeder kennt die Situation aus seinen Jugendzeiten: Wenn Muttis Liebling, in diesem Fall ein kleiner, hinterfotziger Widerling, seinen wesentlich kräftigeren Klassenkameraden andauernd mit niederträchtigen Gemeinheiten traktiert, weil er sich der Sympathie und Gunst von Lehrer und Mitschülern sicher sein kann. Das klappt eine ganze Zeit, doch die Sache nimmt irgendwann kein gutes Ende. Setzt sich das gepiesackte Opfer mit einem Wutausbruch zur Wehr, muss er es wohl ertragen, wenn sich die Kameraden des kleinen, durchtriebenen Fieslings kollektiv vor Schadenfreude auf die Schenkel klopfen und der Lehrer den "aggressiven" Mitschüler mit einem Verweis „in den Senkel stellt“. Und jeder kann aus eigener Lebenserfahrung bestätigen, dass der harmlos wirkende Streber und Urheber perfider Gemeinheiten zumeist ungeschoren davonkommt, selbst wenn sich hinterher herausstellt, dass der treuherzig dreinblickende Dreckskerl in Wahrheit ein ganz und gar intrigantes und oberschlaues Kerlch...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)