Was gestern über die Nachrichtensender deutscher TV-Kanäle kurz und knapp und in abgewiegeltem Tenor berichtet wurde, darf man wieder einmal als einen Klassiker der Bagatellisierung beschreiben. Und wieder einmal unterschlagen unsere Staatssender ein wesentliches Faktum. Wird der Anführer der Hisbollah Hassan Nasralla die westliche Welt in Angst und Schrecken versetzen? Denn so abwegig wie die Frage klingt, ist die Gefahr keineswegs. Nahezu alle Medien wählten eine mehr oder weniger marginalisierte Berichtsart, als habe sich im libanesisch-israelischen Grenzgebiet bei Metula ein bedauerlicher Unfall ereignet. Im „Tagesschau-Sprech“ hörte sie die Meldung wie folgt an: „Bei einer Gedenkfeier für den getöteten iranischen General Qassem Soleimani kamen am Mittwoch über Hundert Menschen ums Leben. Zuvor starb ein ranghoher Hamas-Funktionär im Libanon,“ so unsere streng auf Linie gedrillten Nachrichtensprecher. Hinter dem neutralen Terminus „getöteter“ General Qassem Sol...
Die Grenzen zwischen Meinungsfreiheit und Rücksicht werden von der Verantwortung bestimmt. (Claudio Michele Mancini)