Direkt zum Hauptbereich

Sexverbot für männliche Fleischesser – PETA will das Klima retten

Endlich einmal eine faktenbasierte und erfolgsversprechende Idee, unser Weltklima – insbesondere in Deutschland zu retten. Selbst in den heutigen Nachrichtensendern fand diese Meldung überagende Beachtung. Laut Studie – auf welcher wissenschaftlichen Grundlage diese bahnbrechende Untersuchung durchgeführt wurde – ist nicht bekannt, sind Schnitzel essende Männer fast doppelt so schädlich für das Klima als Frauen.



Im November 2021 ergab die PETA-Untersuchung, dass Männer, besonders durch ihren Fleischkonsum, im Schnitt 41 Prozent mehr zum gefährlichen Klima-Wandel beitragen würden als Frauen. Verbandschef Cox hofft nun auf weibliche Verbündete im Kampf gegen „mit Grillzange hantierende Vorstadt-Väter, die 70-Cent-Würstchen brutzeln“: Frauen sollten „jetzt in den Sex-Streik gehen – um die Welt zu retten!“

Ich fürchte, der Vorschlag zur Enthaltsamkeit wird bei den Damen, auf wenig Gegenliebe stoßen, zumal Männer, die schon mehrere Jahre verheiratet sind oder in einer Beziehung leben, ohnehin viel zu wenig Gebrauch von ihren Partnerinnen machen. So unsere spontan angefertigte Gegenstudie, die in meinem Auftrag in Recklinghausen, Herne, Oer-Erkenschwick und Dortmund durchgeführt wurde. Es sind die Hochburgen begeisterter Hobby-Grillmeister. „Wenn unsere Männer am Profi-Garten-Grill von Weber stehen, ist das für unsere Männer wie ein Orgasmus, da ist mit ihnen hinterher nichts mehr anzufangen“, so hört man allenthalben von Frauen, deren Bedürfnis nach Lust, Liebe und Kopulation längst viele Monate brach liegt. Damit ist auch die PETA-Forderung eines Sexverbotes für Männer kontraindiziert.

Zugegeben, nicht immer scheint die Sonne, weder im Garten noch im heimischen Schlafzimmer. Aber selbst bei Regenschauer oder Novemberstürmen, die für einfallsreiche ekstatische Liebesspiele prädestiniert wären – sofern Mann nichts Wichtigeres zu tun hat, herrscht oft eine gewisse erotische Zurückhaltung. 

Ich wills mal so sagen: Von Einfallsreichtum im Schlafgemach, von Kreativität und Durchhaltevermögen kann ohnehin nur selten die Rede sein. Da zeigen die Männer am Grill nicht nur mehr Einfallsreichtum, was die Würzung des anstehenden Fleischgenusses angeht, nein, sie beweisen häufig auch die stabilere Standhaftigkeit, zumindest aber bis die Wurst fertig ist. Schwamm drüber. Insofern dürfte die PETA-Erhebung per se obsolet sein. Damit hat der „Würstchen brutzelnde“ Freizeitkoch weder eine Klimarelevanz, noch eine Daseinsberechtigung hinsichtlich ausufernder Liebesspiele, auch wenn sein schmackhafter Debreziner über dem Grillfeuer 20 Zentimeter aufweist.

Ein weiteres, wissenschaftlich gesichertes Argument der PETA-Experten dürfte für Erstaunen sorgen. Jedes „nicht geborene Kind“ spare 58,6 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. In der Tat, ein schwacher Hinweis in Zeiten optimaler Verhütungsmöglichkeiten. Dennoch den Sex-Verweigerungs-Gedanken sollte man sich durch den Kopf gehen lassen, wenn man an die Heerscharen unterbelichteter Fridays-Kiddies und Autobahnkleber denkt, die uns ständig terrorisieren. Wie leicht hat man, ohne es zu wollen, im Taumel der Ekstase selbst so einen militanten Baumbesetzer gezeugt. Die Exemplare kann man sich mit Selbstdiszipin und sexueller Abstinenz tatsächlich ersparen.

Die Klima-Logik hat allerdings einen Pferdefuß, denn nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Nähmen wir den bundesweiten Sex-Enthaltungsaufruf von PETA ernst, hätten wir nicht nur erheblich weniger Freude, wir würden wegen läppischen 2 Grad weniger, in Deutschland aussterben. Dem Klima allerdings wär‘s sowieso egal, es würde sich mit und ohne Sex verändern.

Im Übrigen haben Männer heutzutage ganz andere Sorgen, was die Erotik und den damit verbundenen Lustbarkeiten angeht. Tempora mutantur, sagt der Lateiner, was sich längst auch auf unser Triebleben ausgewirkt hat. Das scheint den Klimaexperten bei PETA völlig entgangen zu sein. Es lohnt sich ein Blick zurück in die Vergangenheit. Der Niedergang der tausendjährigen Macho-Erfolgsstory begann mit der Zwangsalphabetisierung der Frauen und führte im Jahre 1908 zur größten Fehleinschätzung der herrschenden Klasse. Ein paar einfältige Männer räumten erstmals den Frauen freien Zugang in die Hochschulen ein. Bereits zehn Jahre später durften sie zur Wahlurne gehen. Ein schwerer Fehler, wie sich herausstellte.

Heute studieren Mädels Jura, Triebwerkstechnik oder Marketing. Männliche Überheblichkeit und die Volksbank haben dazu beigetragen, den Weg dorthin freizumachen. Nicht genug, dass Frauen inzwischen über eigenes Geld verfügen und sich penetrant in angestammte Männer-Domänen einmischen, nein - selbst handwerkliche Dinge erledigen sie heutzutage selber und delegieren profane Hausarbeiten wie Mülltonnen leeren oder feucht aufwischen an uns.

Sie streichen Wände, reparieren tropfende Wasserhähne und tapezieren Schlafzimmer. Im Notfall montieren sie in High-Heels, String und Strapsen Küchenoberschränke, reißen mit schweren Bohrhämmern Estriche aus den Garagen, verlegen Starkstromleitungen und versetzen die Dachsparren ihres Hauses. Neuerdings schrauben Frauen sogar an unseren Autos herum und zeigen den Kerlen, wie man in knapp 20 Minuten das Getriebe eines Kleinlasters wechselt. Fehlt nur, dass die ölverschmierte Lady unter der Hebebühne dem frustrierten Ehemann zuruft: »Hey, steh mir nicht im Weg rum..., gib mir mal ‘nen 14er Schlüssel und bring mir‘n Bier!« Welcher Mann will da noch Sex?

Das letzte, was einem Kerl heutzutage bleibt, ist selbstgekochtes Essen und ein heruntergekommener Haushalt. Die Zeiten sind vorbei, als wir noch davon überzeugt waren, für emanzipierte, junge Frauen gäbe es nur ein erstrebenswertes Ziel: Aprilfrische in die Wäsche! Es gehört der Vergangenheit an, als sich der Hausgenosse damit brüsten konnte, er habe das Abflussrohr der Toilette von der Verstopfung befreit. Wie man sieht, der Aufruf zum Sexstreik, um das Klima zu retten, hat sich schon vor Jahren erledigt. Insofern ist es naheliegend, ja essentiell, wenn wir uns mit knusprig-saftigen Braten am Grill alternative Freuden bereiten.

Seien wir doch einmal ehrlich. Längst hat die moderne Frau den Herd gegen Beruf, Schmutzwäsche gegen Karriere und eheliche Hingebungsbereitschaft gegen Dressurstunden an ihren Männern eingetauscht. Abends kommt sie selten pünktlich nach Hause, macht Überstunden, lässt ihre Mitarbeiter Belege abheften oder Akten sortieren, und begründet ihre Abwesenheit von Heim und Herd mit wichtigen Sitzungen. Unser Vorwurf bei ihrem Eintreffen, in der Wohnung sähe es aus wie bei Lehmanns unterm Teppich, schmettert sie mit spitzem Ton ab: »Du weißt, wo der Staubsauger steht!«

Wendet der Ehemann ein, Hausarbeiten seien schon seit Jahrhunderten Frauensache gewesen, wird mit bissigen Bemerkungen abgeschmettert. »Bin ich deine Putze…?« Oder, »…Räum’ deine Klamotten gefälligst selber weg…!« Solche Antworten sind Ausdruck einer Rollenverweigerung, die soziologisch gesehen uns Neuzeit-Männern tiefgreifende Verhaltensneurosen bescheren und uns entweder in die Agonie oder in exogene Depressionen stürzen. Vor allem, wenn die einst geliebte Lebensbegleiterein plötzlich vegan wird, sich klimapolitisch engagiert und den Fleischkonsum untersagt. Unser Leben wäre beendet, fänden wir nur noch Rosenkohl, Salat und Rotkraut im Kühlschrank.

Wenden wir uns also der Neuzeit wieder zu. Neuerdings muss sich der Familienvorstand vorhalten lassen, er tauge zu nichts, und die Fahrprüfung vor 27 Jahren sei der einzige Erfolg in seinem Leben gewesen, auf den er noch heute mit Stolz zurückblicke. Doch es geht noch schlimmer. Einige Frauen behaupten sogar, dass ein Mann, der seinen Aschenbecher leert, nur den Anschein zu erwecken versuche, er habe das ganze Haus geputzt. In gewisser Weise stimmt das ja auch. Aber selbst solche Kleinigkeiten, mit denen wir unsere Liebe beweisen, finden keine angemessene Würdigung mehr.

Zusammenfassend könnte man sagen: Frauen haben den Dschungel mit dem Nudelholz erobert Und wenn es ihnen nach Fleisch gelüstet, gibt es für sie jede Menge attraktive Alternativen, sollten wir zufällig zu müde sein. Ist es da ein Wunder, wenn uns das Klima inzwischen völlig Wurscht ist, wir uns in der Freizeit mit Inbrunst dem Webergrill zuwenden, Debreziner braten und saftige Steaks vertilgen? Hinterher, nach einem angemessenen Lob unserer Flamme, lassen wir uns auch gerne überreden, doch noch das Schlafzimmer aufzusuchen. Dann heißt es nur noch: Scheiß aufs Klima und PETA kann mich mal...

Und wer da geglaubt hat, Deutschland würde in diesen schweren Zeiten fortan für Frieden, Klima und sichere Arbeitsplätze vögeln, sieht sich angesichts der PETA-Forderungen schwer enttäuscht. Ein Glück, dass ich noch rechtzeitig  nach Italien ausgewandert bin.

                                         

Für eine Patenschaft mit einem monatlichen Betrag bin ich sehr dankbar. Selbst die kleinste Spende hilft mir, diesen völlig unabhängigen Blog stets aktuell, spannend und informativ zu halten. 

Auch ein einziger Klick auf einen der Werbebanner im Lesetext oder das Teilen in anderen Netzwerken (FB oder TWITTER) hilft mir bei der Arbeit und der Finanzierung des Blogs.

Herzlichen Dank - Claudio Michele Mancini
SPENDENKONTO
Claudio Michele Mancini
Unicredit Santo Stefano
IBAN IT03S0200882540000106185335

BIC/Swift: UNICRITM1892 

 

Kommentare

  1. Und ich empfehle den Tieren, sich nicht länger von den Tierschützern ficken zu lassen.

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

ich freue mich auf jeden Kommentar

Beliebte Posts aus diesem Blog

Ganz Italien zittert – deutsche Medien schweigen - ein vulkanischer Supergau bahnt sich an.

Da bahnt sich etwas Furchterregendes an. Politiker und Medien schweigen verbissen, beißen sich an den drei scheinbar wichtigsten Themen fest, und unternehmen alles, um nicht selbst in den Fokus einer politischen Katastrophe zu geraten. Denn sollte der Vulkan explosionsartig ausbrechen, könnte innerhalb kürzester Zeit ein arktischer Winter in ganz Europa eintreten. Der italienische Supervulkan “Campo Flegrei“ kündigt seinen bevorstehenden Ausbruch an. Die phlegräischen Felder haben ihre Aktivitäten signifikant erhöht. Alleine im April hat die Erde rund um Neapel 700-mal gebebt. Die stärkste gemessene Magnitude lag vorgestern bei 3,6 – ein äußerst beunruhigender Wert, bei dem man von „Normalität“ schon lange nicht mehr reden kann. Die Anhebung der Erdschichten gehen schneller vonstatten als gewöhnlich. Die Angst der Bewohner wächst, dass ein verheerender Ausbruch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Längst ist es neugierigen Besuchern nicht mehr erlaubt, die dampfenden und zischende

Wir sind 12.ter geworden. Eurovision Song Contest und die Superstars

Der in die Jahre gekommene Eurovision Song Contest – kurz ESC ist einfach nicht totzukriegen, obwohl sich die Mehrheit der Menschheit mit Stil, Niveau, Geschmack und Kunstverständnis nichts sehnlicher wünschte: Hätte er doch nie mehr stattgefunden.  Aber was will man machen, wenn im schwedischen Malmö der größte Musikwettbewerb der Welt stattfindet, die Bürger  jedoch  tagtäglich im   Fernsehen mit Figuren wie Robert Habeck, Olaf Scholz und Ricarda Lang gequält werden. Endlich eine Alternative.... In Zeiten von Putin, Klima und Pandemie, Kalifat-Sehnsüchten, Klimaklebern und kollektiven AfD-Bashings in unseren Sendern, scheint der ESC für viele der Griff nach dem rettenden Strohalm und damit der letzte Ausweg zu sein, sich das Hirn zuzudröhnen. Da darf man schon mal die Frage stellen, wie unsere Nation bislang ohne ESC, schaurige Bühnenauftritte und eine protestierende Greta Thunberg überleben konnte. Immerhin: Das dunkle Zeitalter unerträglichen Mangels deutschen Liedgutes liegt

Baerbocks Tagesthemen-Interviews in Zukunft nur noch mit Untertitel?

Nein, wir haben keine Außenministerin, Deutschland hat einen kosmetisch optimierten Bundessprachfehler. Wenn Annalena nicht nur zum TV-affinen Publikum spricht, sondern auch qualifizierten Pressevertretern Fragen kompetent und fachkundig beantwortet, können selbst hartgesottene Zuschauer intellektuell kaum noch folgen. In ihrem gestrigen „Tagesthemen“-Interview sorgte unsere Sprach-Influencerin in den Netzwerken für maximale Irritationen. Da jagte eine unverständliche Wortschöpfung die nächste, gefolgt von aufsehenerregenden Neologismen, eingebettet in verquaste Sätze, deren Sinn sich allenfalls eingeweihten Linguistikern oder erfahrenen Logipäden erschloss.  So mancher politikbeflissene Zuschauer auf dem heimischen Sofa musste nach der Sendung ratlos zurückbleiben, betrat Annalena doch beherzt und entschlossen linguistisches Neuland. Selbst in den sozialen Netzwerken herrschte in weiten Teilen Verwirrung, die sich in Tausenden Kommentaren bei "X", "Facebook" und