Zunächst die Erklärung für meine Leser: Indoktrination ist
eine besonders vehemente, keinen Widerspruch und keine Diskussion zulassende
Belehrung. Dies geschieht durch gezielte Manipulation von Menschen durch
gesteuerte Auswahl von Informationen, um ideologische Absichten durchzusetzen
oder Kritik auszuschalten. Die Politik nutzt sie als Mittel der
gesellschaftlichen Richtungsvorgabe. Ihr wirksamstes Instrument: Die Medien,
vorzugsweise Fernsehsender.
Es ist eine Binsenweisheit, die Mehrheit der Journalisten
sind politisch tendenziell grün-rot beheimatet. Das ist nicht auf meinem Mist
gewachsen, das stellte der Ex-Herausgeber Helmut Markwort von Focus vorgestern
lapidar fest. Die politische Färbung schlägt sich selbstredend in den
Berichterstattungen und Kommentierungen nieder.
Und natürlich fühlen sich diese Journalisten sich auf der
richtigen Seite und wollen zum Teil die Menschen erziehen. Der Rest der
Journaille tut so als ob. Links - Radis'chen eben - außen rot, innen weiß.
Immerhin hängen Job und Bezahlung an ihrer angepassten Ausrichtung. Hilfsweise
dürfen auch die abgehalftertsten Promis, meist Mamas ehemalige Lieblinge - ihre rektalen Geistesblitze gegen ein kleines Honorar sozialverträglich in Richtung Kameras blasen.
Ob nun eine Sendung über kriminelle Vorkommnisse oder die
Moderation über ein Flüchtlingsheim, ganz egal, die Polit-Kommentatoren übernehmen offenkundig
einen selbst gewählten – und wenn sie nicht spuren, auch angeordneten Erziehungsauftrag. Selbst
der unvermeidliche Tatortkrimi dient inzwischen als pädagogisches
Staats-Instrument. Kein Streifen ohne Flüchtlingsthematik, kein Titel ohne
soziologisch nützlichen Hintergrund. Fehlt nur noch, dass man
Unterhaltungsstreifen von Rosamunde Pilcher umschreibt, um den Bürger endgültig
auf die richtige Spur zu bringen. Am besten mit sozialkritischen Flüchtlings-Hintergrund
und damit es einem vor lauter Betroffenheit die Fußnägel hochzieht.
Am schönsten funktioniert Infiltration und versteckte
Propaganda durch permanente Wiederholung von Nachrichten, denen man inhaltlich
und bildhaft eine passende Tendenz verpasst und sich eines Vokabulars mit
entsprechender Färbung bedient. Es folgen agitatorische Einspielfilme mit
permanenten Unterbrechungen unkonventioneller oder schmerzlicher Positionen
durch politisch korrekte -Gesprächsteilnehmer. Der Klassiker: Talkrunden mit
Einer-gegen-alle-Besetzungen. Der Auftrag: Außenseiter dürfen kaum ausreden,
werden im Notfall unterbrochen und wenn es ganz schlimm kommt, provoziert.
Letzteres, weil dann die Presse so schön über den ungeschickten Idioten
herfallen kann, der im Eifer des Gefechtes die falsche Wortwahl getroffen hat.
Es ist nicht neu, dass sich die verantwortlichen
Herrschaften in den Parteizentralen sich der Lehren von Macchiavelli 1531 aus
seinem Buch IL PRINCIPE bedienen. Eine seiner wichtigsten Thesen lautet:
Verkünde und wiederhole deine Siege unablässig und erwähne nur am Rande deine
Niederlage. Das passt wieder wie die Faust aufs Auge. Gerade hat das
Bundesverfassungsgericht entschieden, die NPD nicht zu verbieten. Alle
Parteiführer blökten sofort in die Mikrofone: Man habe einen wichtigen Sieg
errungen und die NPD sei eindeutig als verfassungsfeindlich abgestraft worden.
Hä…? Erinnere ich mich richtig, dass die Bundesrepublik auf Parteiverbot
geklagt hatte?
Ein schönes Modell ist auch, so genannte Experten aufzubieten,
die keiner kennt, die auch nicht eingeführt werden. Niemand klärt auf, was
genau diese Nasen mit Biedermannsmiene denn nun als Experten ausweist. Sie
werden vor die Kameras gezerrt, um irgendeine abwegige These zu stützen, die
genau auf das uns vorgegebene Meinungsdiktat passen.
Unterfüttert werden dann die sozial erwünschten Aussagen
mit Zahlen und Statistiken, die kein Mensch jemals zu Gesicht bekommen hat.
Wenn doch, dann sind sie zumindest dem Erziehungsziel angepasst. Wie kündigte
Heiko Maas in seinem Konfirmanden-Anzug an. Man werde gegen die
Fake-Nachrichten vorgehen und ein „Wahrheitsministerium“ zur Überwachung
inkorrekter Nachrichten installieren. Ich bin überrascht. Hat er etwa vor, die
Regierung wegen andauernder Lügen und agitatorischer Umtriebe zu stürzen?
In Politrunden verhält es sich ganz ähnlich. Am gängigsten
ist die Dämonisierung eines Politikers, der dem Journalisten oder der
Moderatorin nicht passt. Am liebsten mit herablassender Süffisanz und der
Attitüde selbstgefälliger Wissenspotenz. Selbstredend schrecken solche
Fernsehkasper wie Anne Will, Maischberger, Frank Plasberg und Konsorten nicht
davor zurück, mit aufreizender Theatralik und vorgetäuschter Kompetenz
missliebige Parteien mit dreisten Allgemeinplätzen zu diffamieren.
Dumm nur, dass sich unsere Regierung in einem trostlosen
Führungszustand befindet, was dazu führt, dass die Bildungsschicht sich
plötzlich nicht mehr so leicht hinters Licht führen lässt. Noch dümmer
allerdings ist, dass die TV-Verdummungs-Maschine Mehrheiten erreicht, also
jenes Publikum, die lieber nicht denkt, sondern konsumiert und glaubt.
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